Daten zu Gender und Gleichstellung in Hochschulen

Im Folgenden finden Sie einige wesentliche Daten zur Teilhabe von Frauen und Männern an Entscheidungsfindung und Führung im Hochschulbereich sowie zur Institutionalisierung der Gender- bzw. Geschlechterforschung an den deutschen Hochschulen.

Für eine rationale und zielgenaue Gestaltung von Maßnahmen jeder Art sind aussagekräftige Daten unverzichtbar. Mit aussagekräftigen Daten können Stereotypen und Vermutungen Fakten entgegengehalten werden. Gendersensible Daten sind eine zentrale Grundlage für das Verständnis der Ursachen fortbestehender geschlechtsbezogener Asymmetrien und Benachteiligungen. Auf ihrer Grundlage lassen sich die geschlechtsbezogenen Wirkungen politischer und organisatorischer Entscheidungen einschätzen und gleichstellungsorientiert gestalten. Eine fundierte Datengrundlage erhöht die Akzeptanz von geschlechtsbezogenen Analysen und Gleichstellungsmaßnahmen.

Eine geschlechterdifferenzierte Erhebung und Darstellung personenbezogener Daten ist eine Mindestanforderung an den Umgang mit Daten. Aussagekräftiger werden Daten und die aus ihnen abgeleiteten Ursachenzusammenhänge oder Wirkungsvorhersagen, wenn sie weitere relevante Kategorisierungen wie Herkunft, Alter, Religion/Weltanschauung u.a. sowie Merkmale zur Lebenslage wie Familienstand, Bildungsstatus, Einkommen u.a. einbeziehen.

 

Teilhabe von Frauen und Männern an Entscheidungsfindung und Führung im Hochschulbereich

Trotz einer Vielzahl von Maßnahmen und rechtlichen Regelungen (siehe auch Rechtsgrundlagen) und der faktischen Angleichung von akademischen Qualifikationen in zahlreichen Disziplinen dokumentieren die folgenden Daten eine weiterhin deutliche Überrepräsentanz von Männern in Entscheidungs- und Führungspositionen des Hochschulbereichs.

Geschlechterrepräsentanz in Hochschulräten
Fast Dreiviertel aller Hochschulratsmitglieder sind Männer
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Geschlechterrepräsentanz in Führungspositionen in Hochschulen
Frauen sind sowohl in den Leitungsfunktionen von Unternehmen als auch in Hochschulleitungen unterrepräsentiert. Männer nehmen mehr als Dreiviertel aller Leitungspositionen ein und dominieren damit weiterhin in den Hochschulleitungen.
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Geschlechterrepräsentanz bei den Professuren
Der Anteil an Professorinnen in den Hochschulen ist in den letzten Jahren zwar angestiegen von 6,5% im Jahr 1992 auf 22% im Jahr 2014, dennoch zeigt die differenzierte Betrachtung, dass

Zunahme der Habilitationen bei Frauen

Der Frauenanteil an den Habilitationen hat sich 2015 leicht erhöht. Er betrug 28%
>> mehr unter Pressemitteilung Nr. 219 vom 28.06.2016

Weitere Daten zur Teilhabe von Frauen und Männern an Qualifikation, Beschäftigung, Entscheidungsfindung und Führung im Hochschulbereich finden sie beim

oder in den Gleichstellungsberichten der einzelnen Hochschulen.

Gender- bzw. Geschlechterforschung an den deutschen Hochschulen
Zur Verwirklichung tatsächlicher Gleichstellung in allen Lebensbereichen gehört auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Geschlecht/Gender und mit den Ursachen der fortbestehenden Ungleichheiten und mit gleichstellungsorientierten Veränderungsansätzen. Zwar wird die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Gender nicht nur von Professuren getragen, die eine entsprechende Zweckbestimmung tragen. Die Verteilung dieser Gender-Professuren sind jedoch ein wichtiger Indikator, der die bisher nur marginale Institutionalisierung dieses Forschungsgebietes dokumentiert.

Gender-Professuren nach Bundesländern
Die Übersicht zu den Gender-Professuren nach Bundesländern zeigt, dass die Gender-Forschung in den Bundesländern sehr unterschiedlich stark institutionalisiert ist. Nur in Berlin haben mehr als 1% der Professuren eine volle oder teilweise Zweckbestimmung für Gender-Themen. Insbesondere an den Fachhochschulen sind nur sehr wenig Gender-Professuren eingerichtet
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Gender-Professuren nach Fachdisziplinen
Die Übersicht zu den Gender-Professuren nach Fachdisziplinen zeigt, dass mehr als zwei Drittel aller Gender-Professuren in den Sprach-, Kultur- und Sozialwissenschaften angesiedelt sind. Auffällig ist auch die nur marginale Institutionalisierung in Jura, Verwaltungs- und Wirtschaftswissenschaften.
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Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Begutachtung von Aufträgen im 7. Forschungsprogramm von 2007 bis 2013 erhöhte sich die Zahl der Gutachterinnen
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Weitere Daten zur Institutionalisierung der Gender-Forschung im deutschsprachigen Raum finden Sie bei der Zentraleinrichtung zur Förderung der Frauen- und Geschlechterforschung der Freien Universität Berlin

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1 Bock, Ulla: FEMINA POLITICA, 2/2014, S.154ff.

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